I am E-Waste
Kunst über Elektromüll und seine Folgen
Was aus unseren Smartphones, Anrufbeantwortern, Flatscreens und Laptops wird, nachdem wir uns ihrer entledigt haben, interessiert uns herzlich wenig, haben wir doch schon das nächste Objekt der Begierde vor Augen. Schon die Gewissheit, etwas fachgerecht entsorgt zu haben, gibt uns ein gutes Gefühl und dieses gute Gefühl ist die Grundlage für sorgenfreien erneuten Konsum. Wer ausschließlich profitorientiert denkt, befindet das als ein „super System“.
Die Kehrseite der Medallie: Elektronischer Müll ist hochgradig giftig. Unter dem Label des Recyclings wird er zumeist in Entwicklungsländer wie Ghana versendet. Auch in Asien lagert tonnenweise Elektroschrott aus den Industrieländern. Für die Menschen vor Ort bedeutet das eine starke Belastung ihrer Umwelt und Gesundheit. Die Routen, die dieser Müll zurücklegt sind meist unbekannt und der ganze Ablauf illegal.
Mit dieser Problematik hat sich Künstler Iman Rezai beschäftigt und eine Arbeit entwickelt, die eher einer Kampagne gleichkommt.
Er verfolgt die Wege, die dieser Müll gegangen ist, reist zu den Endlagern und setzt dort zum Gegenschlag an: Er füllt wiederverschließbare Glasflaschen mit elektronischem Müll von den Deponien und fügt das I AM E-WASTE Logo hinzu. Diese Flaschenpost namens „E-MAIL“ schickt er auf die Reise zurück an den Ort der Entstehung des E-Wastes.
Auf der Plattform Kickstarter gibt es ausführliche Informationen zum Projekt und die Möglichkeit, die Idee auf verschiedenen Leveln zu unterstützen.
Um Bewusstsein für die Thematik zu schaffen, sind Aufkleber auf den eigenen Geräten vielleicht ein guter Anfang.
Bild: Iman Rezai