Frieda Dörfer
DIE HOHE KUNST DES GUILLOCHIERENS
Schmuckstück oder Objekt? Frieda Dörfers Entwürfe können beides sein. Die gelernte Goldschmiedin und Absolventin des Studiengangs „Schmuck und Objekte der Alltagskultur“ der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim überzeugt mit klobigen Entwürfen. Formal erinnern diese bisweilen an Kuhglocken, aber betrachtet die Schmuckkörper – die als Ketten etwa an breiten, flachen Bändern getragen werden – sieht man die Feinheit ihrer Arbeit. Zarte Linien zieren die gesamte Oberfläche, denn Dörfer beherrscht die Kunst des Guillochierens. Einen Guillochier bezeichnete man früher auch als Linienstecher und das bekannteste Beispiel von Guillochen, eines Ornaments aus ineinander verwickelten und überlappenden Linien, kennen wir von Banknoten.
Schon seit dem ersten Semester war Dörfer von dieser Technik fasziniert, hat sie im Laufe der Zeit perfektioniert und zu ihrem Signature-Stil gemacht.
In präziser Feinarbeit entstehen so wertvolle Stücke, an dessen Anblick man sich aber nicht satt sehen kann. Was wiederum an der durch die feinen Linien komplex und changierend schimmernden Oberfläche liegt, die dadurch fast textil erscheint. Um ein Dörfer-Schmuck-stück zu erwerben muss man nur genügend Guillochen auf Papier haben, um sie gegen welche auf Edelmetall zu tauschen.
Bild: Frieda Dörfer